Alles, was man oben in eine Katze hineintut, kommt am anderen Ende wieder heraus.

Das heißt, dass sich die auszuscheidenden Stoffe in Blase und Darm bis zum nächsten Klobesuch der Katze sammeln. Unter ungünstigen Umständen kommt es in der Blase zur Bildung von Harngries bzw. später zu Harnsteinen (das sind einfach noch größere Kristalle). Das ist problematisch, wenn die Steine nicht ausgeschieden werden können und schlimmstenfalls die Harnröhre blockieren – der Urin staut sich zurück, die Niere wird geschädigt, die Katze stirbt.

Bei dem gesamten Vorgang erleidet die Katze starke Schmerzen. Da sich die Katze darüber nicht äußern kann, muss man eventuelle Warnzeichen sehr ernst nehmen. Diese wären : die Katze pinkelt an ungewöhnlichen Orten. Die Katze verbringt sehr viel Zeit im Katzenklo, ohne jedoch großartig ewas zustande zu bringen. Sie rennt unruhig immer wieder zum Klo hin. Außerdem versucht die Katze, irgendwie ihren Bauch zu kühlen, indem sie ihn immer wieder auf kalte Fliesen presst. Eine weitere Auffäligkeit ist, wenn die Katze Blut pinkelt. Oder die Katze sitzt immer wieder auf dem Klo und presst und presst und man denkt, sie hat eine schlimme Verstopfung. In diesem Fall sollte so schnell wie möglich der Tierarzt aufgesucht werden. Er kann einen Katheder legen, um die Blase zu leeren, die Blase durch Pressen enleeren oder die Blase punktieren. Wichtig ist zunächt, den Harn abzuleiten.

Als nächstes sollte die Ursache für den Harnstau beseitigt werden. Harngries kann man sehr schön auf einem Ultraschallbild sehen, oder direkt in der Urinprobe nachweisen (es sieht aus wie kleine Sandkörner). Ein Röntgenbild ist nicht so gut geeignet, da es immer nur eine Momentaufnahme liefert. Unter dem Ultraschall kann man die Katze ein bisschen schütteln und sieht „Schnee“ in der Blase. Harngries kann der Tierarzt per Katheter ausspülen, größere Steine können nur per Bauchoperation entfernt werden. Oftmals wird bei Katern auch der Penis amputiert, damit die Engstelle verschwindet. Dies ist jedoch eher ein Mittel der letzten Wahl.

Das Tier ist jetzt also „ausgeräumt“. Jetzt sollte man den Ursachen für das Auftreten des Harngries auf den Grund gehen, da er sonst immer wieder auftritt. Früher vertrat man die Meinung, dass ein hoher Magnesiumgehalt im Futter die Ursache für das Auftreten dieser Erkrankung sei. Inzwischen vertritt man eher die Meinung, dass ein geringer Wassergehalt der Nahrung dafür verantwortlich ist, und dass außerdem noch weitere Faktoren wie z.B. eine Veranlagung der Katze eine Rolle spielen.

Generell gilt, dass übergewichtige kastrierte Kater in reiner Wohnungshaltung dem größten Risiko ausgesetzt sind. Man kann dieses Risiko über das Futter beeinflussen. Trockenfutter enthält kaum Wasser, und das Tier müsste sehr viel trinken um in seinem Magen den gleichen Wasseranteil zu erhalten, wie es ihn bei Nassfutter automatisch hat. Da Katzen von Natur aus kaum zu Durst neigen, trinken sie im Falle einer Fütterung mit Trockenfutter eigentlich nie genug, um auf die 80% Wassergehalt wie in Nassfutter zu kommen. Die Folge ist unter anderem, dass in der Blase eine sehr stark konzentrierte Lösung vorhanden ist, das heißt der Urin enthält weniger Wasser und mehr „Sonstiges“. Außerdem geht das Tier seltener zum Klo, weshalb dieser Urin auch noch länger in der Blase verbleibt. Diese beiden Faktoren (höhere Konzentrtion und längere „Stehzeit“) erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Kristallbildung. Es gibt zwei Sorten, die sich abhängig vom Ph – Wert des Urins bilden können, nämlich Struvit- und Oxalatkristalle.

Man hilft ab, indem man zunächst mal den Urin verdünnt, z.B. durch Abschaffung des Trockenfutters auf der Speisekarte, und den Ph – Wert auf einen normalen Wert bringt, durch beim Tierarzt zu beziehende Medikamente. Weiterhin kann man natürlich das Futter insgesamt ein wenig reduzieren, um so eine Gewichtsabnahme zu fördern, und das Tier zu mehr Bewegung anregen. Achtung : Setzen Sie Ihre Katze nicht auf Nulldiät, das kann zu weiteren schlimmen Gesundheitsproblemen führen. Einer Kristallbildung vorbeugen kann man demnach durch dir richtige Ernährung.

Weitere Informationen auch zu verschiedenen anderen Krankheiten und Literaturtipps finden sie hier: www.loetzerich.de