Tiere raus aus dem Zirkus!

Aus aktuellem Anlass müssen wir euch unsere Enttäuschung darüber mitteilen, dass es so viele Zirkusse gibt die Ihren Besuchern immer noch Tiere in der Manege vorführen.

Auch in der StädteRegion Aachen (also vor unserer Haustür) gastieren immer wieder Zirkusse mit Tiernummern im Programm.

Sie als Besucher haben es in der Hand dies zu ändern!
Dies können Sie tun!

  • Besuchen Sie keine Zirkusse mit „Tiernummern“ mehr
  • Klären Sie Ihre Kinder über das Leid dieser Tiere auf (gerne berät Sie auch unsere Jugendgruppenbeauftragte des Tierschutzvereins für die StädteRegion Aachen e. V.)
  • Schulklassen sollten keine „Klassenausflüge“ zu solchen Zirkussen unternehmen.
  • Sprechen oder schreiben Sie Ihre lokalen Politiker oder jeweiligen Bürgermeister an, dass Sie diesen Zirkussen keine Standflächen mehr anbieten sollen/können.

Tiere insbesondere Wildtiere gehören nicht in die Zirkusmanege, denn sie stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich. Ein unhaltbarer Zustand, den auch schon andere Länder erkannt haben. So hat eine ganze Reihe von EU-Mitgliedsstaaten das Mitführen bestimmter Wildtierarten in Zirkussen bereits untersagt. Deutschland hinkt leider weiterhin hinterher.

In vielen der über 300 in Deutschland umherreisenden Zirkusbetriebe sind Tiere aller Arten zu sehen! – die Palette an mitgeführten Tierarten ist leider sehr groß.

Ein generelles Verbot oder auch ein Umdenken der Zirkusse ist derzeit noch in weiter Ferne. Nur wenige Zirkusse haben es sich selbst zur Auflage gemacht keine Tiere mehr in der Manege mehr vorzuführen u.a. der bekannte Zirkus von Herrn Bernhard Paul „Circus Roncalli“ gilt da als echter Vorreiter.

Tiere leiden im Zirkus

Sie leiden massiv darunter,

  • dass sie Kunststücke vorführen müssen, für die sie oft mit Gewalt dressiert werden,
  • dass sie im Schnitt 50-mal im Jahr den Auftritts-Ort wechseln müssen,
  • dass sie die überwiegende Zeit in kleinen Käfigen, unzureichenden Gehegen oder im Transportwagen verbringen,
  • dass wesentliche artspezifische Verhaltensweisen wie Sozialkontakte oder Bewegung erheblich eingeschränkt oder völlig unmöglich gemacht werden,
  • dass sie kaum Abwechslung oder Beschäftigung haben,
  • dass sie oft nicht artgerecht gefüttert und gepflegt werden,
  • dass eine tierärztliche Kontrolle oder Versorgung oft mangelhaft ist, da es bundesweit nur wenig spezialisierte Tierärzte für Wildtiere gibt oder sich der Zirkus die Behandlung finanziell nicht leisten kann bzw. will,
  • dass den Zirkusbetreibern in vielen Fällen die notwendige Sachkunde fehlt,
  • dass in der spielfreien Zeit kein festes Winterquartier vorhanden ist. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen kann ein Winterquartier sein Eigen nennen.

Die Folgen für die Tiere sind fatal: Massive Gesundheitsschäden, schwere Verhaltensstörungen und erhöhte Sterblichkeit. Allein in den letzten zehn Jahren sind über 20 Elefanten im Zirkus vorzeitig verstorben.

Zusatzinfo:
Für alle Tiere im Zirkus gelten derzeit geringere Vorgaben als für deren Artgenossen in Zoos, Tierparks oder in Privathaltung. Die bereits 2010 initiierte Überarbeitung der sogenannten Zirkusleitlinien liegt seither auf Eis, da das Thema „Wildtierverbot“ von den jeweiligen Bundesagrarministern blockiert wurde.  Auch der Bundesrat forderte 2016 in seiner bereits dritten Entschließung die Bundesregierung auf, Wildtiere im Zirkus zu verbieten. Im April 2019 schlossen sich die Agrarminister der Länder auf der Agrarministerkonferenz in Landau in einer gemeinsamen Erklärung der Forderung des Bundesrats an. Im Herbst dieses Jahres wird sich der Bundestag mit einem Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, Wildtiere im Zirkus zu verbieten, befassen.